Als das Grauen in Neulengbach Einzug hielt …

"Es war die Hölle, mich packt noch immer das Grauen..."

… schildert Karl F. die Szenen, die sich in der Nacht vom 28ten auf den 29ten Oktober 2016 im Ortszentrum von Neulengbach abspielten. „Am Anfang war alles wie immer, einige späte Einkäufer flanierten durch das Stadtzentrum und degustierten sich an den feilgebotenen Waren“, erzählt der Augenzeuge weiter. Irgendwie kam ihm das Ganze zwar schon seltsam vor, weil anders als an den meisten Tagen im Ortszentrum so viele Parkplätze frei waren, „doch ich hab mir zuerst nichts dabei gedacht“, meint Karl F.

Dunkelheit bricht herein. Das sollte sich ändern. Als die Sonne im Westen versank und langsam die Dunkelheit hereinbrach, füllte sich der Hauptplatz von Neulengbach mit immer mehr Menschen. „Zuerst hab ich gedacht – irgendwer hat auf Facebook zu einem spontanen Flashmob aufgerufen, doch das war ein Irrtum.“ „Urplötzlich stürmte eine Horde kleiner – wie soll ich sagen, mir fehlen die Worte – die Stadt und begann die Geschäfte zu plündern.“ Dort war man eilends bemüht die spärlichen Notvorräte an Süßigkeiten zusammenzutragen, um die aufgebrachten Kinder zu besänftigen.

Düstere Gesänge. Mit dem bedrohlichen Singsang „Süßes oder Saures“ marschierten die Verkleideten von Geschäft zu Geschäft und stellten die dort anwesenden Erwachsenen vor die Wahl. Selbst die eilends hinzu geeilten Tagesmütter Neulengbachs konnten die Kinder anfangs kaum beruhigen und auch die Feuerwehr wurde der Lage nicht wirklich Herr. Lediglich eine eigens herbeigeschaffte Trommlergruppe trug dann ein wenig zur Deeskalation der Situation bei. Die vorsorglich von der aktiven Wirtschaft Neulengbach, die im Vorfeld aus unbekannter Quelle von der bevorstehenden Aktion erfahren hatte, aufgestellte Hüpfburg sorgte dann ebenfalls für ein gewisse Entspannung.

Die Kinder beruhigten sich, die Menge begann sich langsam zu zerstreuen. Während die Einen die erbeuteten Leckereien verzerrten, tanzten andere durch die Nacht. Eine weitere Gruppe widmete sich der Hüpfburg und wiederum andere konnten von den vereinten Kräften der Feuerwehr und der Tagesmütter endlich doch beruhigt werden.

Trotzdem: „Diese Nacht werde ich so schnell nicht vergessen“, schildert  Karl F., dem noch immer das Blut in den Adern gefriert.

Auf die Frage ob er nächstes Jahr wieder dabei sein wird, antwortet der Augenzeuge: „Aber freilich, weil so viel los ist in Neulengbach ja eher selten“ und prostet seiner Ehefrau mit einem guten Glaserl Wein  zu. 😉

Bilder von der „Neulengbacher Schreckensnacht“ finden Sie exklusiv hier.